Moderne Gesetzgebungen erkennen das Recht von Schiedstribunalen an, einstweilige Maßnahmen zu erlassen und deren Erwirkung durch staatliche Gerichte zu ermöglichen. Freilich kann der Bedarf eines flexiblen Vorgehens sowohl beim Erlass als auch der Vollstreckung von einstweiligen schiedsgerichtlichen Maßnahmen mit bestimmten grundlegenden Prinzipien der Schiedsgerichtsbarkeit in Konflikt geraten, insbesondere was die Gleichbehandlung der Beteiligten und deren Recht auf Anhörung betrifft. Diese Wechselbeziehungen sind Gegenstand verschiedener Debatten, nicht zuletzt mit Blick auf das Modellgesetz der UN-Kommission für internationales Handelsrecht und seine Umsetzung in der slowenischen Rechtsordnung.
Matija Damjan, Ph.D. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für vergleichende Rechtswissenschaft an der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Ljubljana (Laibach). In seiner Forschung konzentriert er sich auf das Privat- und Handelsrecht. Er war Mitglied der Expertengruppe, die mit dem Entwurf des 2008 verabschiedeten slowenischen Gesetzes über die Schiedsgerichtsbarkeit betraut war.
